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Wahrscheinlich war es doch nicht
so wichtig.
 Nein, so wichtig kann es nicht
gewesen sein , stimmte Toni ihm
zu. Doch ihr Herz brach bei diesen
Worten.
Als sie in dieser Nacht ins Bett
ging, brauchte sie nicht mehr die
Tage zu zählen, denn er war jetzt
fort. Na schön, dachte sie, eine
Woche kann kaum ausreichen, um
einen Stadtmenschen in den Mann
meiner Träume zu verwandeln.
Oder etwa doch?
Nein, selbstverständlich nicht.
Aus den Augen, aus dem Sinn. In
einer Woche würde sie sich nicht
einmal mehr an seinen Namen
erinnern.
Seufzend zog sie sich die Decke
über das Gesicht  etwas, das sie in
letzter Zeit immer häufiger tat.
9. KAPITEL
Die Zeit verging, und Tonis Leben
verlief wieder in gewohnten
Bahnen. Die zweite
 Frauenwoche , begeisterte alle
Teilnehmerinnen. Ohne Simon, der
Ansprüche an sie stellte, konnte
Toni auch ihren Teil der Arbeit
erledigen.
Allerdings machte es nicht mehr
so viel Spaß. Simon mochte zwar
fort sein, aber vergessen war er
noch längst nicht. Alles erinnerte
sie an ihn, und alles, was sie tat,
wäre durch seine Anwesenheit
besser gewesen.
So aber erledigte sie beinahe
mechanisch, was von ihr erwartet
wurde, und fragte sich plötzlich
immer öfter, ob das eigentlich
schon alles war in ihrem Leben.
Vielleicht brauchte sie Urlaub von
der Ranch. Oder ein ganz neues
Leben.
 Toni, hier ist Post für dich!
 Was? Irgendwie hatte sie das
Gefühl, dass Niki sie nicht zum
ersten Mal rief.
 Aus San Antonio. Niki las den
Absender.  Von Barnett
Enterprises.
 Willst du ihn vielleicht auch
noch aufmachen und lesen?
Aufgeregt schnappte Toni sich den
Brief. Wieso um alles in der Welt
sollte Simon ihr schreiben? In der
Befürchtung, dass dies keine guten
Nachrichten waren, riss sie den
Umschlag auf.
Ein Zeitungsausschnitt flatterte
zusammen mit einem Notizzettel auf
den Boden.
 Was ist es? Niki spähte ihrer
Schwester über die Schulter,
während Toni sich bückte, um alles
aufzusammeln.
 Nichts. Sie zerknüllte das
Papier und eilte auf die Veranda
hinaus. Endlich allein, strich sie
den Zeitungsausschnitt wieder glatt
und las.
Verlegung von Barnett
Enterprises.
Das versetzte Toni einen Stich ins
Herz. Simon verließ San Antonio?
Wollte er plötzlich nicht einmal
mehr mit ihr im selben Teil des
Landes sein? Sie überflog den
Artikel, stieß jedoch nur auf wenig
Fakten. Es blieb offen, ob er sein
Unternehmen innerhalb von Texas
verlegte oder gleich in einen
anderen Bundesstaat umgezogen
war.
Einen Moment lang zögerte sie,
bevor sie den beiliegenden Zettel
las. Vielleicht war es besser, ihn
gleich wegzuwerfen. Womöglich
machte sie das, was Simon ihr
schrieb, noch trauriger, als sie
schon war.
Aber natürlich konnte sie den
Zettel nicht einfach ungelesen
wegwerfen. Nicht angesichts ihrer
brennenden Sehnsucht nach ihm.
Langsam strich sie auch diesen
Zettel glatt.
Miss Keene,
ich dachte, dies sei
möglicherweise von
Interesse für Sie. Meine
besten Wünsche an Sie und
Ihre wunderbare Familie.
Kent Jefferson
Verwirrt starrte sie auf die kurzen
Zeilen. Was ging hier vor? Hatte
Kent den Brief auf eigene Initiative
geschickt oder auf Simons
Anweisung? Noch wichtiger war
die Frage, wozu das Ganze?
Falls es darum ging, Toni noch
mehr aus der Fassung zu bringen
und noch unglücklicher zu machen,
als sie es ohnehin schon war, dann
hatte er Erfolg gehabt. Sie
zerknüllte die Nachricht und steckte
sie in die Tasche ihrer Jeans.
Als sie in dieser Nacht endlich
einschlief, lagen die Notiz und der
Zeitungsausschnitt in ihrer
Nachttischschublade  auch wenn
sie nicht die Absicht hatte, sich
beides jemals wieder anzusehen.
Wie es sich zeigte, war sie mit der
konkreten Angelegenheit besser
zurechtgekommen, als es mit ihren
Träumen und Sehnsüchten der Fall
war, die sie bis zum Morgengrauen
um den Schlaf brachten. Simon war
es gelungen, ihre Nächte ebenso zu
beherrschen wie die Tage.
Am nächsten Morgen passierte es
mehrmals, dass die übermüdete
Toni die Einzige war, die gerade
ans Telefon gehen konnte, als es
klingelte  etwas, das sie in diesen
Tagen äußerst ungern tat. Es war ihr
schleierhaft, wieso sie bei jedem
Klingeln Simon am anderen Ende
der Leitung erwartete. Doch so war
es, und sie hatte jedes Mal
Herzklopfen, wenn sie den Hörer
abnahm.
 Toni?
 Jack? Bist du das? In ihre
Erleichterung mischte sich
Enttäuschung.  Was gibt es? Ist
irgendetwas mit Dani?
 Ja. Ich wollte euch nur
Bescheid geben, dass ich sie gerade
ins Krankenhaus gefahren habe.
Diesmal ist es kein falscher
Alarm.
Er klang sehr ernst.  Es ist doch
alles in Ordnung mit ihr, oder?
 Das sagt der Arzt zumindest.
Als man sie mitnahm, ging es ihr
gut. Aber ich kann es nicht ertragen,
mit anzusehen, wie sie Schmerzen
leidet. Das macht mich völlig
fertig. Er zögerte, ehe er
hinzufügte:  Ich frage nur ungern,
aber kannst du nicht kommen?
Grandpa hat es auch angeboten, nur
hilft mir das nicht besonders.
 Natürlich werde ich kommen.
Granny will bestimmt auch mit. Sie
ist in der Stadt, um & 
 Warte nicht auf sie , unterbrach
er sie ängstlich.  Komm sofort her.
Das tat sie, nachdem sie Tillys
Haushaltshilfe, Sheila,
benachrichtigt hatte. Es kostete sie
echte Mühe, nicht das Tempolimit
zu überschreiten, so wie Simon es
getan hatte, als sie Dani ins
Krankenhaus gefahren hatten. Toni
wünschte, er wäre jetzt hier.
Halt! Sie würde nicht schon
wieder an ihn denken. Sie würde
ihre Gedanken auf ihren neuen
Neffen oder ihre neue Nichte
richten, und darauf, wie sehr sie
sich freute, Tante zu werden. Am
Krankenhaus angekommen, stürmte
sie hinein und erreichte das
Wartezimmer genau in dem
Moment, als Jack herausstürzte.
 Sie wird in den Kreißsaal
gebracht, und sie will, dass ich bei
ihr bin. Mit weit aufgerissenen
Augen starrte er Toni an und
drückte ihre Hand.  O Mann,
hoffentlich werde ich nicht
ohnmächtig und blamiere sie.
 Ganz sicher nicht.
Jack ließ ihre Hand los und
rannte den Flur hinunter.
 Ich werde hier warten, also sag
mir Bescheid, wenn es so weit
ist! , rief Toni ihm nach, doch er
war schon weg. Er hatte nicht
ausgesehen, als würde er sich
nachher noch an ihre Begegnung
erinnern, geschweige denn daran,
sie auf dem Laufenden zu halten.
Seufzend setzte Toni sich und
kramte ihr Handy aus ihrer
Umhängetasche. Sie konnte jetzt
ebenso gut versuchen, Granny und
Niki zu erreichen, um ihnen die gute
Nachricht mitzuteilen. Doch statt
die Nummern einzutippen, saß sie
einfach nur da und starrte vor sich
hin.
Sie kannte Simons Nummer
nicht, aber es würde nicht schwer
sein, sie herauszufinden. Würde er
die Neuigkeit wissen wollen?
Komm auf den Teppich!, ermahnte
sie sich im Stillen. Wenn ihm
jemand von der Ranch etwas
bedeuten würde &
Mit zusammengebissenen Zähnen
wählte sie Nikis Handynummer und
versuchte nicht mehr daran zu
denken, wie Simon sie beim letzten
Mal in diesem Raum in den Armen
gehalten und geküsst hatte. In
gewisser Hinsicht hatte dieser Kuss
den Anfang vom Ende markiert.
Doch sie würde jetzt nicht an
Simon denken. Wenn das Baby kam,
würde sie genauso aufgeregt sein
wie alle anderen in der Familie.
Und über all dem Trubel würde sie
gar nicht mehr dazu kommen, sich
Gedanken um Simon Barnett zu
machen.
Als Jack Stunden später in den
Warteraum platzte, standen Toni,
Niki und Granny auf und erwarteten
seine ersten Worte:  Es ist ein
Junge!
Stattdessen rief er:  Es ist ein
Mädchen! Er strahlte über das
ganze Gesicht.  Ich bin Vater!
Die Frauen scharten sich um ihn,
um den üblichen Bericht zu hören:
Mutter und Kind waren wohlauf,
Dani würde schon bald wieder auf
ihrem Zimmer sein, wo sie sie
sehen konnten, das Baby würde auf
der Säuglingsstation sein.
Toni schob sich langsam zur
Tür. Granny und Niki sollten ruhig
hierbleiben. Sie würde später
wiederkommen, sobald sich alle ein [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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