They seem to make lots of good flash cms templates that has animation and sound.

[ Pobierz całość w formacie PDF ]

armseliger Pennäler. Sondern Besuch.
Er unterhält die Damen so geistreich wie möglich. Er spricht von der Kaffee-Ernte, von
Eleonore Düse, von der Erforschung des Nordpols, von der Sumpfschildkröte und noch von
tausend anderen Dingen. Und von jedem ein bißchen. Wie ein Magazin. Motto: Zehnmal so
klug wie sie.
Mama Knauer hängt an seinen Lippen. Sie wird von Hans hofiert. Er bewundert ihr Kleid und
die Brosche. Er lobt den Kaffee und den Kuchen. Er sagt zu ihr »Meine Gnädigste«. Er ist
mitten in die Familie gerutscht.
Plötzlich steht er auf. Papa Knauer ist eingetreten.
Hinter ihm Crey.»Pfeiffer, wo haben Sie Ihre Strafarbeit?«
»Strafarbeit« hat er gesagt. Eva wird rot und beißt sich auf die Lippen. Frau Knauer weiß
nicht, was sie sagen soll. Die anderen wissen es auch nicht. Die Stimmung ist eisig, unter
Null. Endlich findet Frau Knauer den Anlauf:
»Herr - Pfeiffer - wir möchten Sie dann nicht länger aufhalten.«
»Sä haben sicher noch Ehre Scholarbeiten zo machen«, ergänzt Professor Crey.
Hans fühlt die Demütigung, er will etwas Freches sagen. »Verzeihung, aber ich hatte -«
»Sä haben gar nichts. Sätzen Sä sech.«
Hans Pfeiffer setzt sich nicht, sondern macht eine linkische Verbeugung und schleicht von
hinnen. Wie ein begossener Pudel.
Am nächsten Tag war Professor Crey ziemlich ungnädig zu Hans. Er beachtete ihn nicht, er
nahm ihn nicht dran. Er überging ihn völlig. Von mir aus, dachte Hans, ich kann das lange
aushaken.
Zu allem Unglück aber auch hatte er sein Geschichtsbuch vergessen. Da wurde der Schnauz
sehr ironisch. »Pfeiffer, Sä send doch dar, dar sech so gärn zom Kaffee einlädt. Heute
nachmettag Ponkt vier Ohr mälden Sä sech mit dem Boche in meiner Wohnung. Aber Kaffee
und Kochen gebt es necht.«
Am Nachmittag, Punkt vier Uhr - sogar schon zehn Minuten vorher - ist Hans Pfeiffer zur
Stelle. Allerdings nicht bei Herrn Professor Crey, sondern draußen an der Neurather
Landstraße. Und er hat auch kein Geschichtsbuch bei sich, sondern ein lustiges
Blumensträußchen, das er sich im sanitätsrätlichen Garten zusammengeklaut
hat. In der Hand schwingt er ein silberbeschlagenes Bambusstöckchen, mit dem er durch die
Luft fuchtelt und schneidige Terzen und Quarten ins Leere haut.
Von der Johanneskirche schlägt es vier. Jetzt muß sie jeden Augenblick kommen. Und der
Schnauz kann warten, bis er schwarz wird. Morgen kriegt er irgendeine Entschuldigung.
Dafür hat man ja die Frau Windscheid.
Heute würde er auch die Sache mit Johannes Pfeiffer in Ordnung bringen. »Evamädchen«,
würde er zu ihr sagen, laß doch den Quatsch. Ich war ja nur wütend, daß ich dich nicht habe
verkohlen können; aber du bist ja ein viel zu kluges Mädchen, und ich will's auch nicht mehr
wiedertun.«
Wo bleibt sie denn? Sie war gewiß schon unterwegs.
Eva war nicht unterwegs.
Eva hatte sich wie gewöhnlich von Hause drücken wollen, um zu ihrer zuverlässigen
Freundin Lisbeth zu gehen, war aber von der Mutter geschnappt worden.
»Wo willst du schon wieder hin?«
»Och, gar nichts, ich wollte nur -«
»Das Gelaufe hört mir auf. Übrigens habe ich mit dir zu reden.«
Die Uhr an der Johanneskirche schlägt viereinviertel. Hans steht nach wie vor an der
Neurather Landstraße. Er wird langsam ungeduldig. Warten ist nicht seine starke Seite. Aber
er hat ja auch den Schnauz draufgesetzt; der Gedanke tröstet ihn.
Merkwürdig übrigens, daß Eva ihn warten läßt. Vielleicht ein gutes Zeichen. Kleine
Unkorrektheiten beweisen eine gewisse Vertraulichkeit. Bei Fremden ist man pünktlich.
Er wickelt sich in Geduld. Er marschiert zwischen zwei Chausseebäumen hin und her. Er
zählt die Schritte. Berechnet danach die Breite der Straße und den Abstand der Bäume. -
Um halb fünf ist die Unterredung zwischen Eva und ihrer Mutter beendet. Eva hat ein
verheultes Gesicht und ist mit allem einverstanden.
»Also, mein Kind, du weißt jetzt, was du zu tun hast. Gib mir die Hand.«
Eva reicht sie willenlos, mit abgewandtem Gesicht. Dann geht sie auf ihr Zimmer und schließt
sich ein.
Indessen stand Hans Pfeiffer immer noch treu und brav an der Neurather Landstraße. Treu
und brav ist allerdings nicht wörtlich zu nehmen. Seine Schrittberechnungen machten ihm
keinen Spaß mehr. Er war dazu übergegangen, seine Wut an unschuldigen Zweigen,
Sträuchern und Ginsterbüschen auszulassen, die er mit seinem Spazierstock erbarmungslos
köpfte. In Abständen von etwa zehn Minuten sah er auf seine Uhr. Als es zwanzig Minuten
vor fünf war, stellte er Eva ein Ultimatum: Noch genau fünf Minuten würde er hier warten,
keine Sekunde länger. Um Viertel vor fünf verlängerte er das Ultimatum um weitere fünf
Minuten, und dann nochmals um drei Minuten. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • docucrime.xlx.pl